Steigt man in die klassische, analoge Fotografie ein, so muss man lernen sich zurückzunehmen. Denn die Zahl der Fotos pro Film ist begrenzt. Jeder, der digital fotografiert, weiß wie schnell 50 Bilder und mehr innerhalb von wenigen Minuten im Kasten sind. Hält man erstmalig eine analoge Kamera in den Händen, so wird man zwangsläufig auf ein Display schauen wollen, das es nicht gibt :P…
Das ist schon eine Umstellung, gerade wenn man mit dem Display groß geworden ist. Hinzu kommt, dass man erstaunt sein wird, wie viele Programme, die man aus den digitalen Zeiten kennt, fehlen. Ein paar Vorkenntnisse, wie zum Beispiel das Zusammenspiel von Zeit und Blende, helfen und erleichtern den Einstieg in die analoge Fotografie ungemein. Beim Film musste man zunächst sich zwischen schwarz/weiß oder Farbe entscheiden und welcher Film mit welcher ISO, beziehungsweise ASA-Zahl bei der Location, ob drinnen oder draußen eingelegt werden sollte.
Die Location war sehr vielseitig und reichte von Outdoor über mit Spinnweben gesäten, uralten Dachböden, bis hin zu Ställen. Jeder brachte Accessoires und Kleidung mit und so mit war der Fundus, der uns zur Verfügung stand, ziemlich groß.
Im Interview mit den Beteiligten, stellte sich heraus, dass jeder in irgendeiner Art und Weise mit sich und der Technik zu kämpfen hatte…
Auf die Frage:
Welches war Eure größte Herausforderung mit der analogen Fotografie, kamen sehr interessante Antworten zu Tage — aber lest selber. Ich musste etwas schmunzeln ;0):
“Herausforderung: meine größte Herausforderung war mich zu konzentrieren, was mir bei der Menge, der Leute schwer viel. So öffnete ich bei der Mamiya das Rückteil um einen Film einzulegen und sah dann bei geöffneter Kamera, dass schon ein Film drin war — ups. Bei der SLX legte ich einen 800er Portra-Film ein und merkte erst sehr viel später, dass die Kamera auf 400 ISO eingestellt war. Anfängerfehler hätte ich jetzt gelästert, wenn es sich nicht grad um mich selber gehandelt hätte. Fotografisch fühlte ich mich aber von allem Druck befreit, nach dem Motto, irgendwer wird unsere beiden Modelle schon irgendwie richtig dargestellt haben, wenn bei mir nur Schrott rauskommen sollte :P…”
“Die größte Herausforderung war es ein Model zu ergattern 😀 ansonstennatürlich… die richtige Belichtung zu finden und das Scharfstellen.”
“Herausforderung: der Kabelauslöser, wo der Riegel zwei mal festgehangen hat und dadurch habe ich bei der Seagull auch, denke ich, von den drei Bildern sicher zwei verhauen und ich hatte drei mal den Film leer zu doofen Zeiten 😀 — das waren meine zwei analogen Probleme.”
“Das Schwierigste an der analogen Fotografie ist die starke Einschränkung. Stimmt etwas nicht, zum Beispiel ein störendes Element im Hintergrund, dann kann man das Bild eben nicht machen. Ich manipuliere Digital einfach sehr gerne und das fehlt mir sehr im Analogen.”
“Herausforderung… — ich glaube, ich hatte die falsche Kamera (Canon EOS 300) für Herausforderungen, die machte ja fast alles alleine… das Licht war schwierig, das war das Einzige…”
“Hatte keine Herausforderung mit der Fotografie. Nur vielleicht das es teils zu sonnig war, was ja eigentlich schön ist.”
“Hatte genug zu tun die Technik in den Griff zu bekommen. Besonders die Graflex ist nicht ohne und erfordert ganz neue Dimensionen von Geduld, Ruhe und Zeit damit das was wird. Damit hab ich im Grunde auch schon die größte Herausforderung beschrieben :-). Ich hätte mich lieber mehr auf den Inhalt des Fotos konzentriert, hatte aber Mühe die Technik in den Griff zu bekommen. Im Digitalen geht das ja leicht von der Hand, da denkt man überhaupt nicht über die Technik nach. Da will ich natürlich auch im analogen hin. Dafür das ich nur “halb” da war, war es aber insgesamt okay. Ich hätte viel mehr Zeit benötigt und Konzentration um in den einzelnen Settings was auf die Reihe zu bringen.”
“Herausforderung — ganz klar die Temperaturen draußen. Ansonsten ist es schwer, das Posing zu bewerten, wenn man keine Bilder vor Augen hat.”
“Das Schwierigste fand ich, die richtige Schärfe einzustellen.”
“Hm… also schwieriger als beim Digitalen war, dass man teilweise länger sehr ruhig stehen musste und ich hab sehr aufgepasst, dass ich nicht im falschen Moment blinzele. Die Einstelllungen dauerten länger. Das fand ich aber alles nicht schlimm.”
“Mein Ziel war meine Fotografie zu entschuldigen. Motive und Licht also noch mehr im Kopf zu planen. Gleichzeitig war das auch die Herausforderung. Man spürt sehr stark seine Automatismen — ich sag nur der Blick aufs Display zur Kontrolle — und das kann einen schon sehr frustrieren…”
Was das witzigste an diesem Tage war? Hier die Antworten ;0):
“Mein witzigstes Erlebnis.… die Leute… alle waren mega entspannt und irgendwie konnte jeder mit jedem reden… — einfach eine Fotoebene.…”
“witzig? — keine Ahnung”
“Mein witzigster Moment waren immer wieder die recht ungenauen Angaben der Fotografen und Präpositionen zu den gewünschten Posings.”
“Witzig fand ich den ganzen Tag. Ich bin ja ein Rudeltier und hab mich sehr gefreut auf diese Runde. Fazit: wie so oft, less is more und es wäre vermutlich für mein Ergebnis besser gewesen. Ich hätte mich auf eine Kamera konzentriert. Zu guter Letzt kommt es aber wie immer, trotz innerer Zweifel an den eigenen Fähigkeiten, war bisher immer ein gutes Bild dabei.”
“…und witzig fand ich, dass ich in Unterwäsche im Pferdestall stand, mit Dessous im Mist :P…”
“Witziger Moment eigentlich eher nicht, dafür war die Zeit einfach zu kurz für mich, leider…”
“Ich fand die ganze Veranstaltung witzig. Zu Anfang was unsortiert. Hat was gedauert sich einzufinden. Der Schnack am Abend war am witzigsten. War aber alles witzig. Spezielle Anekdoten hab ich jetzt nicht :D.…”
“Lustig fand ich die kleinen Gruppen um den Heizstrahler. Ich brauch dringend auch so etwas für meine Outdoorshootings.”
“Witzig waren die Witze von dem altem Mann (Juri) — die waren nicht gut, aber das war eben sooo witzig ;P…”
“Ich kann für mich jetzt kein spezielles witzigstes Erlebnis filtern… Ich fand die ganze Veranstaltung sehr angenehm und voller Humor 🙂 absolut wiederholungsbedürftig :-)”
“Witzig…mmhh… die Blödeleien mit Juri und witzig war, dass ich bei jedem Foto, aber auch wirklich bei jedem Foto aus das Display schauen wollte… das war ja mein erstes Analoge in dem Sinne…”
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