Post Image
9 Fotografen, zwei Mod­elle und Spence (Bob­tail) trafen sich auf einem alten leeren Vierkan­thof zur fotografis­chen Entschle­u­ni­gung. Mit­ge­bracht wur­den wirk­liche analoge Schätzchen, wie Graflex Speed Graph­ic, Pen­tax 67, Rollei­flexf 3,5, Mamiya 645 AF, Rollei SLX, Nikon F 801s, Seag­ull TLR, lomo intakt wide, Land­kam­era 340, Great Wall DF‑2 und eine Pen­ta­con six TL…

Steigt man in die klas­sis­che, analoge Fotografie ein, so muss man ler­nen sich zurück­zunehmen. Denn die Zahl der Fotos pro Film ist begren­zt. Jed­er, der dig­i­tal fotografiert, weiß wie schnell 50 Bilder und mehr inner­halb von weni­gen Minuten im Kas­ten sind. Hält man erst­ma­lig eine analoge Kam­era in den Hän­den, so wird man zwangsläu­fig auf ein Dis­play schauen wollen, das es nicht gibt :P…

Das ist schon eine Umstel­lung, ger­ade wenn man mit dem Dis­play groß gewor­den ist. Hinzu kommt, dass man erstaunt sein wird, wie viele Pro­gramme, die man aus den dig­i­tal­en Zeit­en ken­nt, fehlen. Ein paar Vorken­nt­nisse, wie zum Beispiel das Zusam­men­spiel von Zeit und Blende, helfen und erle­ichtern den Ein­stieg in die analoge Fotografie unge­mein. Beim Film musste man zunächst sich zwis­chen schwarz/weiß oder Farbe entschei­den und welch­er Film mit welch­er ISO, beziehungsweise ASA-Zahl bei der Loca­tion, ob drin­nen oder draußen ein­gelegt wer­den sollte.

Die Loca­tion war sehr viel­seit­ig und reichte von Out­door über mit Spin­nweben gesäten, ural­ten Dachbö­den, bis hin zu Ställen. Jed­er brachte Acces­soires und Klei­dung mit und so mit war der Fun­dus, der uns zur Ver­fü­gung stand, ziem­lich groß.

Im Inter­view mit den Beteiligten, stellte sich her­aus, dass jed­er in irgen­dein­er Art und Weise mit sich und der Tech­nik zu kämpfen hatte…

Auf die Frage: 

Welch­es war Eure größte Her­aus­forderung mit der analo­gen Fotografie, kamen sehr inter­es­sante Antworten zu Tage — aber lest sel­ber. Ich musste etwas schmun­zeln ;0):

“Her­aus­forderung: meine größte Her­aus­forderung war mich zu konzen­tri­eren, was mir bei der Menge, der Leute schw­er viel. So öffnete ich bei der Mamiya das Rück­teil um einen Film einzule­gen und sah dann bei geöffneter Kam­era, dass schon ein Film drin war — ups. Bei der SLX legte ich einen 800er Por­tra-Film ein und merk­te erst sehr viel später, dass die Kam­era auf 400 ISO eingestellt war. Anfänger­fehler hätte ich jet­zt gelästert, wenn es sich nicht grad um mich sel­ber gehan­delt hätte. Fotografisch fühlte ich mich aber von allem Druck befre­it, nach dem Mot­to, irgendw­er wird unsere bei­den Mod­elle schon irgend­wie richtig dargestellt haben, wenn bei mir nur Schrott rauskom­men sollte :P…”

Die größte Her­aus­forderung war es ein Mod­el zu ergat­tern 😀 anson­sten­natür­lich… die richtige Belich­tung zu find­en und das Scharfstellen.”

“Her­aus­forderung: der Kabelaus­lös­er, wo der Riegel zwei mal fest­ge­hangen hat und dadurch habe ich bei der Seag­ull auch, denke ich, von den drei Bildern sich­er zwei ver­hauen und ich hat­te drei mal den Film leer zu doofen Zeit­en 😀 — das waren meine zwei analo­gen Probleme.”

Das Schwierig­ste an der analo­gen Fotografie ist die starke Ein­schränkung. Stimmt etwas nicht, zum Beispiel ein stören­des Ele­ment im Hin­ter­grund, dann kann man das Bild eben nicht machen. Ich manip­uliere Dig­i­tal ein­fach sehr gerne und das fehlt mir sehr im Analogen.”

Her­aus­forderung… — ich glaube, ich hat­te die falsche Kam­era (Canon EOS 300) für Her­aus­forderun­gen, die machte ja fast alles alleine… das Licht war schwierig, das war das Einzige…”

Hat­te keine Her­aus­forderung mit der Fotografie. Nur vielle­icht das es teils zu son­nig war, was ja eigentlich schön ist.”

Hat­te genug zu tun die Tech­nik in den Griff zu bekom­men. Beson­ders die Graflex ist nicht ohne und erfordert ganz neue Dimen­sio­nen von Geduld, Ruhe und Zeit damit das was wird. Damit hab ich im Grunde auch schon die größte Her­aus­forderung beschrieben :-). Ich hätte mich lieber mehr auf den Inhalt des Fotos konzen­tri­ert, hat­te aber Mühe die Tech­nik in den Griff zu bekom­men. Im Dig­i­tal­en geht das ja leicht von der Hand, da denkt man über­haupt nicht über die Tech­nik nach. Da will ich natür­lich auch im analo­gen hin. Dafür das ich nur “halb” da war, war es aber ins­ge­samt okay. Ich hätte viel mehr Zeit benötigt und Konzen­tra­tion um in den einzel­nen Set­tings was auf die Rei­he zu bringen.”

Her­aus­forderung — ganz klar die Tem­per­a­turen draußen. Anson­sten ist es schw­er, das Pos­ing zu bew­erten, wenn man keine Bilder vor Augen hat.”

“Das Schwierig­ste fand ich, die richtige Schärfe einzustellen.”

Hm… also schwieriger als beim Dig­i­tal­en war, dass man teil­weise länger sehr ruhig ste­hen musste und ich hab sehr aufgepasst, dass ich nicht im falschen Moment blinzele. Die Ein­stel­l­lun­gen dauerten länger. Das fand ich aber alles nicht schlimm.”

Mein Ziel war meine Fotografie zu entschuldigen. Motive und Licht also noch mehr im Kopf zu pla­nen. Gle­ichzeit­ig war das auch die Her­aus­forderung. Man spürt sehr stark seine Automa­tis­men — ich sag nur der Blick aufs Dis­play zur Kon­trolle — und das kann einen schon sehr frustrieren…”

Bei der Fort­set­zung “Analoger Foto­schnack II” wer­den die entwick­el­ten und aus­ge­druck­ten Bilder präsen­tiert — natür­lich wird dann darüber auch noch ein Blog geschrieben und selb­stver­ständlich zeige ich Euch dann hier auch die ent­stande­nen Bilder von diesem Schnack. 

Was das witzig­ste an diesem Tage war? Hier die Antworten ;0):

“Mein witzig­stes Erleb­nis.… die Leute… alle waren mega entspan­nt und irgend­wie kon­nte jed­er mit jedem reden… — ein­fach eine Fotoebene.…”

“witzig? — keine Ahnung”

“Mein witzig­ster Moment waren immer wieder die recht unge­nauen Angaben der Fotografen und Prä­po­si­tio­nen zu den gewün­scht­en Posings.”

“Witzig fand ich den ganzen Tag. Ich bin ja ein Rudelti­er und hab mich sehr gefreut auf diese Runde. Faz­it: wie so oft, less is more und es wäre ver­mut­lich für mein Ergeb­nis bess­er gewe­sen. Ich hätte mich auf eine Kam­era konzen­tri­ert. Zu guter Let­zt kommt es aber wie immer, trotz inner­er Zweifel an den eige­nen Fähigkeit­en, war bish­er immer ein gutes Bild dabei.”

…und witzig fand ich, dass ich in Unter­wäsche im Pfer­destall stand, mit Dessous im Mist :P…”

Witziger Moment eigentlich eher nicht, dafür war die Zeit ein­fach zu kurz für mich, leider…”

Ich fand die ganze Ver­anstal­tung witzig. Zu Anfang was unsortiert. Hat was gedauert sich einzufind­en. Der Schnack am Abend war am witzig­sten. War aber alles witzig. Spezielle Anek­doten hab ich jet­zt nicht :D.…”

Lustig fand ich die kleinen Grup­pen um den Heizs­trahler. Ich brauch drin­gend auch so etwas für meine Outdoorshootings.”

Witzig waren die Witze von dem altem Mann (Juri) — die waren nicht gut, aber das war eben sooo witzig ;P…”

Ich kann für mich jet­zt kein spezielles witzig­stes Erleb­nis fil­tern… Ich fand die ganze Ver­anstal­tung sehr angenehm und voller Humor 🙂 abso­lut wiederholungsbedürftig :-)”

“Witzig…mmhh… die Blödeleien mit Juri und witzig war, dass ich bei jedem Foto, aber auch wirk­lich bei jedem Foto aus das Dis­play schauen wollte… das war ja mein erstes Analoge in dem Sinne…” 

Ich danke Euch allen, es war mir ein Fest und ich bin ges­pan­nt, wie eure Bilder nach diesen Her­aus­forderun­gen gewor­den sind — ich freu mich riesig auf die Präsen­ta­tio­nen ;0)…

Comments are closed.